Wachstum und Wohnungsbau in Treptow-Köpenick

Die im November 2025 veröffentlichte Prognose der Senatsverwaltung zeigt, dass die Berliner Bevölkerung bis zum Jahr 2040 auf über 4 Millionen Einwohner anwachsen wird. Innerhalb dieses gesamtstädtischen Trends nimmt der Bezirk Treptow-Köpenick eine Vorreiterrolle ein: Mit einem prognostizierten Zuwachs von rund 9 bis 10 Prozent bis 2040 (etwa 28.000 zusätzliche Einwohner) hat Treptow-Köpenick den höchsten prozentualen Anstieg aller Berliner Bezirke zu verzeichnen. Um diesem dynamischen Wachstum proaktiv und erfolgreich zu begegnen, wächst zeitgleich der Wohnungsbestand bereits mittelfristig stark an.

Groß und Klein: Stadtquartiere als Modelllösung

Ein Modell für zukunftsorientierte Stadtentwicklung sind die geplanten Stadtquartiere, wie am ehemaligen Güterbahnhof Köpenick oder das “Segelflieger Quartier” in Johannisthal, mit jeweils 1.800 geplanten Wohneinheiten (Abk.: WE) und parallel umfassend mitgeplanter mobiler und sozialer Infrastruktur. Diese großangelegten Wohnungsbauprojekte sind ein zentraler Beitrag zur Berliner Wohnraumstrategie. Zeitgleich werden zahlreiche kleinere Quartiere realisiert, welche ebenfalls die notwendige soziale Infrastruktur mitplanen. Unter anderem entstehen derzeit am Bohnsdorfer Weg 462 WE, an der Anne-Frank-Str. 583 WE, am Spreeufer in Niederschöneweide 175 WE oder am Eisenhutweg mit insgesamt 583 WE.

Potential von 11.900 Wohneinheiten durch private Akteure

Neben den großen Modellprojekten der Stadtquartiere liegt ein großes Potential für Wohnungsbau durch private Akteure vor. Auf schriftliche Anfrage wurde durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen mitgeteilt, dass bis zu 11.900 mögliche Neubauwohneinheiten (nur Vorhaben größer 50 Wohnungen) bis 2031 zeitlich realisierbar wären, wovon bereits ca. 7.300 in Realisierung stehen.

Lichtenberg und Treptow-Köpenick Spitzenreiter bei Baugenehmigungen – auch bei der verkerlichen Planung?

Ebenso wurde auf die Anfrage mitgeteilt, dass Stand 31.07.2025 berlinweit 7.311 neue Baugenehmigungen erteilt wurden, wovon 2.477 Baugenehmigungen auf die Spitzenreiter Lichtenberg und Treptow-Köpenick fallen. Bei diesen Entwicklungen ist eine enge Absprache mit der Verkehrsverwaltung unabdingbar. Anders als bei den geplanten neuen 16 Stadtquartieren in Berlin, ist es bei einzelnen Bauvorhaben nicht immer gegeben, dass Infrastruktur zwingend mitgedacht und mitgeplant wird. Das zeitgleiche Mitdenken von neuen Bedarfen an sozialer und mobiler Infrastruktur im Zuge einer rasant wachsenden Stadt, muss für eine nachhaltige Stadtentwicklung im Gleichklang erfolgen.

Stetiges Wachstum als Perspektive

Um dem prognostizierten Zuwachs in und nach Berlin nachhaltig gerecht zu werden, bedarf es eines koordinierten Wohnungsneubaus sowie Ausbaus der mobilen und sozialen Infrastruktur. Übriges: Ein mögliches Stadtquartier in Späthsfelde, mit bis zu 4.000 Wohneinheiten, Gewerbeflächen, großen Grün- und Erholungsflächen sowie Bildungs- und Kultureinrichtungen steht derzeit in Planung. So kann Stadtentwicklung für die Zukunft nachhaltig wirken.

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